Abzugswalzen
Abzugswalzen sind angetrieben und werden zum Transport der Warenbahn eingesetzt. Gleichzeitig dienen diese der Zugkrafttrennung vor und nach den Abzugswalzen. Bekannte Abzugswalzenanordnungen sind Quetschwalzenabzüge, S-Walzenabzüge, Omega-Walzenabzüge und Saugwalzenabzüge, die im Folgenden näher beschrieben werden.
Der Zweck von Abzugswalzen ist es, die Warenbahn innerhalb einer Maschine oder Anlage zu transportieren. Dazu müssen die Abzugswalzen angetrieben sein und das Antriebsmoment der Walze(n) muss möglichst ohne Reibungsverlust (Schlupf) zwischen Walzenoberfläche und Warenbahn übertragen werden. Um dies zu erreichen, gibt es verschiedene Ausführungen von Abzugswalzen:
S-Walzen Abzug
Hierbei wird die Warenbahn S-förmig um zwei Walzen geführt, die mit einem festen Abstand zueinander angeordnet sind. Beide Walzen sind angetrieben und mit einer Oberfläche versehen, die eine gute Mitnahme der Warenbahn bewirkt (z.B. gummiert). Das Prinzip des S-Walzenabzugs beruht ausschließlich auf der sog. Seilreibung, d.h. sowohl vor als auch nach dem Abzug muss in der Warenbahn eine Zugkraft vorhanden sein. Mit einem S-Walzenabzug kann - abhängig von den Eigenschaften der Warenbahn und der Walzenoberfläche ein Zugkraftunterschied vor und nach dem Abzug von ca. 1:2 erreicht werden.
S-Walzen Abzug
Omega-Walzen Abzug
Dieser Abzug ist dem Prinzip des S-Walzenabzugs sehr ähnlich: Durch zwei Umlenkwalzen wird die Warenbahn Omega-förmig um die angetriebene Abzugswalze geführt, die eine Oberfläche mit guten Mitnahmeeigenschaften der Warenbahn hat. Auch hier muss vor und nach dem Abzug eine Zugkraft innerhalb der Warenbahn wirken, damit eine schlupffreie Übertragung des Drehmoments von der Walze auf die Warenbahn erfolgen kann. Mit dem Omega-Walzen Abzug kann ein ähnlicher Zugkraftunterschied vor und nach dem Abzug wie beim S-Walzen Abzug erreicht werden.
Quetschwalzenabzug
Hierbei wird die Warenbahn zwischen einer angetriebenen Abzugswalze und einer an diese Walze angedrückten Klemm- oder Quetschwalze geführt. Die Warenbahn kann entweder tangential zwischen beiden Walzen hindurch geführt werden oder eine oder beide Walzen sind teilweise vom Material umschlungen. Eine der beiden Walzen sollte eine weichere Oberfläche als die andere Walze aufweisen (z.B. Gummierung), um eine Beschädigung der Walzenoberflächen beim Andrücken (z.b. ohne Material) zu vermeiden. Da die Mitnahme der Warenbahn ausschließlich von der Andruckkraft der Quetschwalze abhängt, ist die Walzenoberfläche hierfür nicht relevant und es können sehr hohe Zugkraftunterschiede vor und nach dem Abzug erreicht werden. Voraussetzung für den Einsatz dieses Abzugs ist es jedoch, dass die Eigenschaften der Warenbahn durch den Andruck im Walzenspalt keinen Schaden nehmen.
Quetschwalzen Abzug
Saugwalzenabzug
Hier wird der Transport der Warenbahn durch einen Unterdruck innerhalb des Walzenkörpers erreicht. Durch viele Bohrungen am Umfang der Walze wird die Warenbahn in einem bestimmten Umfangsbereich an den Walzenkörper angesaugt und so eine Mitnahme der Bahn erreicht. Voraussetzung hierfür ist, dass die Materialeigenschaften der Warenbahn dies zulassen (keine oder geringe Luftdurchlässigkeit, keine Beeinträchtigung durch das Ansaugen). Abhängig von den Materialeigenschaften und der hieraus max. erreichbaren Saugleistung lässt sich eine recht hohe Zugkrafttrennung vor und nach dem Abzug erreichen. Werden unterschiedliche Bahnbreiten über die gleiche Saugwalze gefahren, so sollten Bohrungen, die sich seitlich neben der Warenbahn befinden und nicht von dieser bedeckt sind, inaktiv sein, da es sonst zu einem zu großen Saugkraftverlust kommt. Aufgrund des aufwändigen Aufbaus der Saugwalze ist diese im Vergleich zu anderen Abzugsausführungen teurer.
Saugwalzen Abzug